Reiterbogen kaufen – welcher Reiterbogen ist der Beste?

Auf was man beim Kauf eines Reiterbogens achten sollte

Bogenschießen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Wer auch damit anfangen möchte, sollte sich zunächst überlegen, welche Art von Bogen die richtige ist. Hier kommen die wichtigsten Merkmale zum Modell Reiterbogen.

Gewicht

Der Reiterbogen ist einer der kleinsten und leichtesten Bogenmodelle auf dem Markt. Grund hierfür ist, dass er auch zu Pferd verwendet wurde bzw. wird und ein Langbogen dort viel zu unhandlich und sperrig wäre. Unserer Vorfahren nutzten diese Art Bogen zur Jagd und im Krieg, aber bis heute erfreut sich der Reiterbogen großer Beliebtheit im Bogensport.

Sein Aufbau erinnert an einen Recurvebogen, die Enden der Wurfarme sind leicht nach vorn gewellt, allerdings ist alles viel kompakter und kleiner geformt. Auch ist die Durchschlagskraft des Bogens beim Abzug meist höher und größere Schussweiten möglich.

Heutige Reiterbögen werden aus modernen aber auch noch traditionellen Materialien hergestellt und gehören zu den leichtesten Bögen überhaupt. Sie wiegen in etwa 500 bis 1000 Gramm.

• Das hat einen klaren Vorteil, denn je leichter ein Bogen ist, desto einfacher und länger kann man ihn mit dem ausgestreckten Arm halten. Vor allem für Einsteiger ist das wichtig. Auch die Kraft lässt sich durch leichtere Wurfarme besser in Bewegungsenergie umwandeln als bei einem schweren Jagdbogen.
• Ein Nachteil des geringen Gewichts ist jedoch, dass manch Schützen zu Beginn das Zielen schwerer fällt, denn mit einem leichten Bogen in der Hand zittert man schnell.

Neben dem Gesamtgewicht des Bogens spielt natürlich das Zuggewicht eine große Rolle. Dieses gibt an, wieviel Kraft man benötigt um den Bogen vor dem Schuss zu spannen. Es wird in Pfund (lbs) angegeben und variiert enorm zwischen den Bogenarten, kann jedoch je nach Bedarf gewählt werden. Für Anfänger wird dabei ein Bogen mit geringem Zuggewicht, zwischen 10 und 25 lbs empfohlen. Je nach Erfahrung kann man dieses bis zu 40 oder 50 lbs steigern.

Material

Ursprünglich wurden Reiterbögen von berittenen Jägern und Kriegern, z.B. den Mongolen, Skythen oder Griechen verwendet. Zu Beginn wurden sie aus Holz (z.B. Eibe), Tierhorn und -sehnen hergestellt.  Früher wurden die Bogensehnen vorwiegend aus pflanzlichen Fasern, z.B. Hanf, Lein oder Baumwolle gefertigt. Auch Haare, Tiersehnen oder Tierhaut wurden genutzt

Da die Enden der Bögen nach vorn gebogen sind, werden sie auch als Recurvebögen bezeichnet. Viele von uns haben diese Art historische Bögen bereits auf antiken Vasen und Malereien in Museen und Ausstellungen gesehen.

Auch heute noch wird ein Reiterbogen hauptsächlich aus Holz und zusätzlichen, modernen Materialien, meist Fiberglas, hergestellt und daher auch als Komposit-Bogen bezeichnet. Besonders hochwertige Modelle bestehen aus Carbon. Als Sehnen werden für moderne Reiterbögen Kunstfasern verwendet, insbesondere Nylon und Dacron. Diese sind ungemein reißfest und widerstandsfähig.

Sehne

Der Sehne eines Reiterbogens kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Mit ihr wird die Kraft beim Spannen auf den Pfeil übertragen, entsprechend robust und langlebig muss sie sein.

Bogensehnen werden aus Garn hergestellt und bestehen aus mehreren Strängen.

• Sehr häufig wird Dacron verwendet. Sehnen aus Dacron können sich recht stark dehnen und sind sehr belastbar.
• Noch hochwertiger sind Sehnen aus Fast Flight. Diese haben nur eine minimale Ausdehnung und werden vorwiegend bei sehr hochwertigen Bögen und vorwiegend von erfahrenen Bogenschützen verwendet.

Eine Bogensehne besteht aus mehreren Strängen, an den Enden sind Öhrchen angebracht, mit Hilfe derer sie an den Wurfarmen befestigt wird. Besonders wichtig ist dabei die Sehnenlänge, die auf die Bogenlänge angepasst werden muss.

Ein Bogen mit einem hohen Zuggewicht, von z.B. 45 lbs benötigt eine Sehne mit rund 14 Strängen. Je höher das Zuggewicht, desto mehr Stränge sollten in der Sehne verarbeitet sein.

Eignung für Linkshänder

Unabhängig von der dominanten Hand eines Rechts- bzw. Linkshänders gibt es beim Bogenschießen Rechts- und Linkshandschützen.

Dies sollte man vor der Wahl eines Bogens testen, denn nicht alle Bögen sind für die beidhändige Nutzung geeignet. Die Pfeilablage entscheidet darüber, mit welcher Hand der Bogen gehalten und geschossen werden kann. Wählt man aber einen traditionellen Reiterbogen ist zumeist keine Pfeilablage am Bogen integriert, somit können diese Modelle von Rechts- wie auch Linkshandschützen gleichermaßen verwendet werden.

Die Eignung wird meist von den Herstellern angegeben. Anfänger, die sich ihrer dominanten Hand noch nicht bewusst sind, sollten daher am besten ein Modell wählen, das für Links- wie auch Rechtshandschützen geeignet ist. Damit können Sie nichts falsch machen.

Lieferumfang

Der Lieferumfang bei Reiterbögen variiert stark und sollte demnach genau geprüft werden. Manche Anbieter verkaufen nur den Bogen, andere Bogen mit Sehne und natürlich gibt es auch Sets, inkl. Pfeilen, Armschonern, Taschen uvm. Entweder man entscheidet sich für ein Set oder kauft das Zubehör einzeln dazu. Für Einsteiger wäre aber ein kleines, gutes Set empfehlenswert. Je nach Erfahrungsstand, kann man dieses ergänzen oder einzelne Teile austauschen.

Was gehört zu Grundausstattung im Bogensport?

1. Das Wichtigste für Bogenschützen ist sicherlich die Schutzausrüstung. Zumindest ein Armschutz, Handtab sowie Handschoner gehören von Anfang an dazu. Diese schützen Unterarm und Finger vor der zurückschnellenden Sehne. Denn diese kann schmerzhafte Prellungen und Abschürfungen verursachen. Gerade Anfänger, ohne die richtige Technik, sollten auf eine Schutzausrüstung nicht verzichten.
2. Neben einem Bogen sind natürlich Pfeile erforderlich. Diese werden aus Holz, Kunststoff oder auch Carbon gefertigt. Man sollte jedoch prüfen, ob diese über angespitzte Spitzen verfügen – gerade Metall und Carbonpfeile können eine hohe Durchschlagskraft erreichen und dürfen niemals auf Menschen, Tiere oder auf öffentlichen Plätzen abgeschossen werden. Zudem gehören solche Pfeile keinesfalls in Kinderhände und sind kein Spielzeug. Schlimme Unfälle gibt es immer wieder.
3. Zur Grundausstattung gehört zudem ein Köcher. Diese sind nur selten in Bogensets enthalten. Man unterscheidet dabei den klassischen Rückenköcher aus Leder oder Kunstleder mit verstellbaren Schultergurt. Und den Seitenköcher, der am Gürtel befestigt wird. Welchen man wählt, ist dabei einfach eine persönliche Vorliebe.
4. Für den Transport und Schutz des Bogens wäre darüber hinaus eine Tasche empfehlenswert. Ob man sich für eine leichte Bogentasche oder bequemen Bogenkoffer als Hardcase entscheidet ist dabei relativ egal. Ein Koffer bietet jedoch etwas mehr Schutz, auch bei Regen oder manuellen Schlägen. Ein sehr hochwertiger und teurer Sportbogen wäre in einem Bogenkoffer daher wohl besser aufgehoben. Für den Hobbygebrauch ist eine leichte Tasche günstiger und ausreichend.