Funsport-Check: Speedminton

SpeedmintonTennis, Squash und Badminton sind die beliebtesten Klassiker unter den sogenannten Rückschlagspielen. Nun gibt es eine Kombination aus den drei Sportarten – die Rede ist von Speedminton. Das Spiel überzeugt vor allem durch die Vielseitigkeit. Speedminton kann in der Natur oder auch in der Halle gespielt werden.

Einerseits gibt es feste Regeln, andererseits stehen den Spielern auch Freestyle-Varianten zur Verfügung. Speedminton kann so auch auf der Wiese, auf der Straße, auf einem Feld oder von Hausdach zu Hausdach gespielt werden.

Der Speedminton-Erfinder ist ein Deutscher

Bill Brandes, ein Berliner, gilt als Vater des Speedminton-Spiels. Es war im Jahr 2001, als er die Idee hatte, auch bei Wind Badminton zu spielen. Er entwickelte einen kleineren, jedoch weitaus schwereren Ball und zudem auch einen speziellen Schläger, der die Basis des heutigen Speedminton-Rackets darstellt. Ein Einsteiger-Seit, mit dem problemlos Speedminton gespielt werden kann, kostet rund 34 Euro.

Auch wenn das Hochgeschwindigkeitsspiel ein noch recht junger Sport ist, so wird Speedminton bereits weltweit gespielt. In Deutschland gibt es bereits mehrere Vereine und den sogenannten DSBV („Deutscher Speed Badminton Verband“). 2011 fand zudem die erste Speedminton-Weltmeisterschaft in Berlin statt.

Eine Kombination aus Tennis, Squash und Badminton

Speedminton ist eine bunte Mischung aus Badminton, Squash und Tennis. Auf den ersten Blick erinnert Speedminton an die perfekte Kombination, wobei es dennoch ein paar Unterschiede gibt, die das neue Rückschlagspiel besonders aufregend machen. So gibt es keinen festgelegten Spielfelduntergrund und auch kein Netz. Die Spielfelder liegen zudem 12,8 Meter auseinander.

Der Ball, der Speeder, wird mit speziellen Schlägern geschlagen, sodass die Entfernung problemlos überwunden werden kann.

Ein Spielfeld ist aber nicht unbedingt erforderlich: Die Spieler können auf einer Wiese, in einer Halle, auf einem Feld oder auch von Hausdach zu Hausdach spielen – ob am Tag oder auch in der Nacht. Am Ende bleibt eine Sache aber immer gleich – das Tempo. Die Speeder erreichen nämlich Geschwindigkeiten von maximal 290 km/h.

Eine schöne Erklärung gibt es übrigens im Video der wobspeeders (oben).

Ein kraftraubendes Spiel

Speedminton beansprucht den gesamten Körper. Das Spiel ist extrem schnell; der Ball erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 290 km/h, sodass die jeweiligen Spieler durchaus schnell sein müssen, wenn sie den Speeder erwischen wollen. Speedminton-Spieler bauen nicht nur die Kondition auf – sie trainieren auch ihre Muskeln und formen in weiterer Folge den gesamten Körper. Da es sich um einen Sport für drinnen und draußen handelt, kann Speedminton überall gespielt werden.

Genau das ist auch der extreme Vorteil: Ob in der Halle, auf der Wiese, am Feld oder auch von Hausdach zu Hausdach – Speedminton ist eine derart flexibles Spiel, das in der Regel überall gespielt werden kann. Fans spielen zudem auch gerne in der Nacht. Es gibt spezielle Nightspeeder, die ein Knicklicht haben und an kleine Sternschnuppen erinnern.

Die offiziellen Regeln

Speedminton wird mit Schlägern gespielt, die durchaus an die klassischen Squash-Schläger erinnern. Sie heißen Rackets und bestehen aus gehärtetem oder Leicht-Aluminium. Der Schläger ist 58 cm lang und ist die Basis für Treffsicherheit, Ballkontrolle und Wendigkeit. Das Griff-Zentrum befindet sich im Schwingungsknoten, sodass ein armschonendes Schwingungsverhalten ausgeübt werden kann. Es gibt auch eigene Rackets für Kinder. Das Spielfeld, der sogenannte Court, ist ein Quadrat und an jeder Seite 5,5 Meter groß. Die Distanz zum gegnerischen Spielfeld beläuft sich auf 12,8 Meter. Gerne werden auch Tennisplätze abgesteckt und für Speedminton genutzt; bei Schlechtwetter kann Speedminton somit auch in einer Tennis- oder Mehrzweckhalle gespielt werden.

Das Match besteht aus mindestens drei und maximal fünf Sätzen. Ein Satz endet nach 16 Gewinnpunkten. Steht es am Ende 15:15, so folgt die Verlängerung. Der Satz ist dann gewonnen, wenn einer der beiden Spieler einen Zwei-Punkte-Vorsprung erzielt. Das Los entscheidet über die Wahl der Spielfeldseite und den ersten Aufschlag.

Der Speeder, der Ball, wird in Hüfthöhe fallen gelassen und mit dem Racket zum Gegner geschlagen. Der Spieler darf drei Aufschläge ausführen – danach kommt es zu einem Aufschlagwechsel. Nach jedem Satz findet ein Seitenwechsel statt. Gepunktet wird dann, wenn der Aufschlag nicht vorschriftsmäßig gelingt, der Ball am Boden im Spielfeld landet, der Ball ins Aus geht, der Ball den Körper des Spielers berührt oder zweimal hintereinander geschlagen wurde. Schlägt der Spieler den Ball zurück, wobei sich dieser im Aus befunden hat, gilt der Ball als angenommen.

Speedminton kann auch im Doppel gespielt werden. Die Regeln vom Einzel können auch hier angewandt werden, wobei es zu einer nochmaligen Unterteilung des Spielfelds kommt. Im Spielfeld gibt es somit einen Rück- und Vorraum; nach dem Aufschlagwechsel müssen die Spieler die Positionen im Spielfeld tauschen, sodass diese abwechselnd im Vor- und Rückraum spielen.