Funsport-Check: Was ist Bouldern

Immer wieder hört und liest man von der neuen Trendsportart „Bouldern“ – doch was bedeutet dieser Begriff überhaupt? Bouldern ist eine Form der Klettersports, die den stressigen Alltag, das sagen zumindest die Boulderer, vergessen lässt. Ob in einer Boulderhalle oder auch am Naturfels – diese Sportart, die auch eine Art Lifestyle geworden ist, garantiert absolute Freiheit.

Was ist „Bouldern“?

„Bouldern“ macht, da sind sich zumindest die Fans einig, süchtig. Für viele Fans ist Bouldern nämlich nicht nur ein Sport – es ist pure Leidenschaft, eine Lebenseinstellung und auch ein Ausdruck für absolute Freiheit. Der Begriff „boulder“ bedeutet „Felsblock“ oder „Felsbrocken“ und zeigt bereits deutlich die Richtung der Sportart – es geht um das absolute Klettervergnügen. Schlussendlich bewegt man sich bei dieser Disziplin auf Felsblöcken, wobei einerseits die Felsblöcke in der Natur oder andererseits die künstlichen Kletterwände in den Hallen zur Verfügung stehen. Am Ende gibt es dennoch einen gemeinsamen Nenner – es gibt keine Seile oder Gurte. Bouldern ist, verglichen mit dem klassischen Klettersport, wesentlich anstrengender. Schlussendlich müssen einige Probleme mit den dynamischen Zügen gelöst werden – der Boden ist jedoch, damit der Absprung oder auch Absturz ab- oder aufgefangen werden kann – mit Matten (in der Halle) oder „Crashpads“ (in der Natur) gepolstert. Der Absprung ist übrigens ein fester Bestandteil beim Bouldern. Hat der Kletterer das Ende der Route erreicht, springt er kontrolliert ab – er klettert also nicht zurück, sodass er seine Kräfte schonen kann.

Die unterschiedlichen Formen

„Deep Water Soloing“ (kurz: DWS) ist eine spezielle Form des Boulderns. Der mögliche Sturz des Kletterers wird durch das tiefe Wasser abgesichert. Des Weiteren gibt es auch „Free Solos“ – der Übergang zu den „Highballs“ ist weitgehend fließend, so kann der Kletterer durchaus in Höhen gelangen, sodass auf einen Absprung verzichtet werden muss. Für derartige „Ausflüge“ braucht der Kletterer auch starke Nerven. Bouldern ist, verglichen mit dem normalen Klettersport, weitaus technischer und auch anstrengender; der Kletterer überwindet zwar nur kürzere Routen, die jedoch deutlich anspruchsvoller sein können. Die Route wird auch immer wieder als „Boulderproblem“ bezeichnet – dieses „Problem“ muss durch eine geschickte Taktik und technisch versierte Kletterzüge gelöst werden. Der Kletterer braucht also eine sehr gute Körperspannung und muss sich für die richtigen Tritt- und auch Greiftechniken entscheiden.

Ein neuer Trendsport?

BouldernWer sich für Bouldern interessiert, der muss seine Fertigkeiten ausbauen, seinen Körper trainieren und auch seine Improvisationsfähigkeit verbessern. Nur dann, wenn der gesamte Körper trainiert wird, kann die Disziplin in der freien Natur ausgeübt werden. Anfänger sollten zu Beginn eine Halle aufsuchen. Doch diese Trendsportart ist nicht nur für „Verrückte“ – selbst Personen, die unter starker Höhenangst leiden, können der Kletterdisziplin nachgehen und sich somit ihren Ängsten stellen. Ob Mann oder Frau – diese Sportart kann von beiden Geschlechtern ausgeübt werden. Schlussendlich braucht man nicht nur große Muskeln – die Armkraft spielt nämlich nur eine kleine Rolle. Viel wichtiger sind das Balancegefühl, die notwendige Willenskraft und auch die richtige Technik und das Gespür für die Technik. Nur so können die schwersten Herausforderungen auch tatsächlich gemeistert werden.

Ist Bouldern gefährlich?

Boulderer klettern zwar ohne Seil, sind aber keinesfalls verrückt oder mitunter lebensmüde. Natürlich gibt es ein gewisses Verletzungsrisiko, wobei es fast keine Sportart gibt, die kein Risiko mit sich bringt. Wer unsanft landet, der kann sich schon einmal den Fuß verstauchen oder mitunter auch einen Knochen brechen. Aus diesem Grund werden auch „Crashpads“ aufgelegt, sodass der Sturz aufgefangen werden kann. Diese „Crashpads“ werden bis zum Felsen getragen und selbständig aufgelegt. Problematisch ist aber die Fallrichtung, die nur sehr eingeschränkt beeinflusst werden kann. Aus diesem Grund benötigt man auch einen „Spotter“, einen Freund, der dafür sorgt, dass der Kletterer nicht unkontrolliert aufschlägt. Natürlich sind auch Schürfwunden möglich, da die Felsen extrem scharf sind. Für das Bouldern benötigt man übrigens nur Kletterschuhe, das bereits erwähnte „Crashpad“ und auch Magnesium. Aufgrund der Tatsache, dass nur „Kleinigkeiten“ benötigt werden, kann dieser Leidenschaft fast überall nachgegangen werden.

Die pure Freiheit

Bouldern ist schon seit geraumer Zeit keine Randsportart mehr, die nur die echten „Cracks“ betreiben. Heute entscheiden sich immer mehr Menschen für diese Disziplin, da Bouldern auch eine Art Lifestyle geworden ist. Zudem erkennt man Boulderer auch schon an ihrer Kleidung – sie tragen gerne lässige Klamotten und bunte Beanies. Zudem sind die Boulderer auch kommunikative und aufgeschlossene Menschen. Einerseits muss man sich immer auf den „Spotter“ verlassen können, andererseits können schwierige Routen – also gravierende „Boulderprobleme“ – nur dann gelöst werden, wenn sich die Boulderer eine gemeinsame Taktik einfallen lassen.