Früher war es ganz einfach – wer Sport treiben wollte, zog sich eine Turnhose und ein Unterhemd aus Baumwolle an und los ging’s. Nach absolviertem Training wurden die verschwitzten Klamotten in der Kochwäsche gewaschen und bis zur weiteren Verwendung ins Schrankfach gepackt. Heute sieht die Sache anders aus. Moderne Sportsachen müssen eine Menge aushalten, sind jedoch in puncto Reinigung oft besonders empfindlich. Die neue Generation der Sportkleidung besteht aus verschiedensten Geweben und Materialien, die besondere Reinigung und Pflege benötigen, um möglichst lange tragbar zu bleiben. Manch einer steht da schon einmal etwas ratlos vor der Waschmaschine und fragt sich, wie die Sportklamotten mit speziellen Fasern, Membranen und mehreren Klett- und Reißverschlüssen am besten frisch und sauber zu bekommen sind. Folgende zwölf Tipps erklären, was bei der Reinigung von Sportsachen zu beachten ist.
Nach jedem Training waschen
Niemand mag nach ein paar Tagen in verschwitzte müffelnde Klamotten steigen. Deswegen muss Sportkleidung nach jedem Training gewaschen werden. Allerdings ist es nicht nötig, jedes Mal die Waschmaschine anzuwerfen. Es reicht eine Handwäsche in heißem Wasser mit Flüssigseife oder Shampoo. Erst nach etwa der dritten Handwäsche sollten die Sachen in der Maschine gewaschen werden.
Waschen mit der Waschmaschine
Für die Maschinenwäsche von Sportbekleidung eignet sich am besten flüssiges Feinwaschmittel. Die Waschmaschine sollte dabei auf eine niedrige Temperatur (40 Grad) und einen schonenden Schleudergang eingestellt werden. Sportbekleidung sollte nach Möglichkeit separat gewaschen werden. Die Funktionsbekleidung sollte beim Waschen auf links gedreht sein, Klett- und Reißverschlüsse sollten geschlossen sein. So werden Löcher vermieden und Klettverschlüsse geschont.
Waschmaschinen mit Sportprogramm
Mittlerweile verfügen moderne Waschmaschinen häufig über ein eigenes Sportprogramm. Diese sind mit einer Laufzeit von 15 bis 30 Minuten eher kurz und dienen dazu, dass Sportsachen direkt nach dem Training gereinigt werden können. Sportprogramme sind besonders schonend, womit die Kleidungsstücke möglichst lange erhalten bleiben.
Weichspüler und Trockner
Sportbekleidung sollte nie weichgespült werden. Der Weichspüler kann die Struktur des Gewebes verkleben und dadurch die Atmungsaktivität vermindern. Auch Wäschetrockner sind bei Sportklamotten tabu. Denn sie können die empfindlichen Mikrofasern des Materials schädigen, was ebenfalls zu einer geringeren Atmungsaktivität führt. Die Kleidungsstücke sollten vielmehr an der Luft trocknen, allerdings niemals in der prallen Sonne, da sich die Elastanfasern hierbei zu sehr ausdehnen können.
Reinigung von Fleecekleidung
Bei Kleidungsstücken aus Fleece bilden sich nach einiger Zeit kleine Knoten an der Oberfläche. Damit das Gewebe schön flauschig bleibt, sollte man Fleecekleidung bei 30 Grad auf links waschen und anschließend nur kurz schleudern. Fleeceklamotten müssen und sollten nicht gebügelt werden, da das Material ansonsten schnell seinen kuscheligen Charakter verliert und auch nicht mehr so gut isoliert.
Reinigung von Merinowolle
Merinowolle gilt als ein wahres Wundermaterial, denn die Wolle ist nicht nur besonders leicht, sondern wirkt zudem antibakteriell. Deshalb gilt für Sportkleidung aus Merinowolle der Sonderfall, dass sie nicht nach jedem Workout gewaschen werden muss. Meist reicht ein gründliches Lüften, und eine Maschinenwäsche kann bis zum zweiten oder sogar dritten Training warten. Die richtige Wahl ist auch hier ein Feinwaschmittel oder ein spezielles Wollwaschmittel.
Regelmäßiger Imprägnierschutz
Besonders Sportbekleidung für den Outdoor-Bereich sollte regelmäßig imprägniert werden. Dazu eignet sich am besten ein gutes Imprägnierspray. Der Imprägnierschutz wird erst aktiviert, wenn die Klamotten anschließend mit einem handwarmen Bügeleisen leicht erwärmt werden.
Wenn der Geruch nicht weggeht
Durch die geringe Temperatur kann es mitunter vorkommen, dass die Sportbekleidung trotz Waschens noch immer unangenehm riecht. Hier hilft ein einfaches Hausmittel, indem neben dem Waschmittel eine Tasse Haushaltsessig in die Trommel gegeben wird. Der Essig tötet geruchsbildende Bakterien und neutralisiert unangenehme Gerüche.
Reinigung von Badekleidung
Das Waschen von Badehose und Bikini wird oft sträflich vernachlässigt oder ganz ignoriert. Besonders an heißen Tagen am Strand oder im Freibad verlassen sich viele darauf, dass es ausreicht, wenn die Badebekleidung einfach am Körper trocknet. Dies fördert jedoch nicht nur eine Erkältung oder Harnwegsinfektion, Chemikalien und Salz greifen die Fasern an, und schon bald verliert der schicke Bikini seine Form. Vor allem in Chlorwasser getragene Badesachen fangen bald an zu müffeln, wenn sie nicht mindestens nach jedem zweiten Aufenthalt im Schwimmbad entweder per Hand oder im Schongang der Maschine gewaschen werden.
Reinigung von Sportschuhen
Auch Sport- und Laufschuhe lassen sich in der Waschmaschine waschen. Am besten geschieht dies bei 30 Grad und in einem speziellen Waschbeutel für Schuhe. Ist ein solcher nicht vorhanden, tut es auch ein Kissenbezug. Auch für die Reinigung von Sportschuhen gelten Feinwaschmittel und ein niedriger Schleudergang. Getrocknet werden Schuhe am besten mit Papier ausgestopft an der Luft, aber ebenfalls nicht unter direktem Sonneneinfluss. Auch von einem Trocknen auf der Heizung ist abzuraten. Manchmal kommt es vor, dass die Schuhe auch nach dem Waschen noch unangenehm riechen. Hier hilft es, sie in einer Plastiktüte eine Nacht ins Gefrierfach zu packen, da bei Minustemperaturen die geruchsbildenden Bakterien absterben.
Reinigung eines Neoprenanzugs
Egal, ob er zum Schwimmen, Tauchen oder Surfen verwendet wird – ein „Neo“ sollte nach jeder Benutzung gründlich mit kaltem Wasser ausgewaschen werden. Anschließend sollte er auf links entweder liegend oder auf einem Kleiderbügel getrocknet werden. Auch hier gilt es, die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Reinigung der Sporttasche
Oft wird übersehen oder vergessen, dass auch die Sporttasche regelmäßig gereinigt werden sollte. Geschieht dies nicht, kann sich hier ein unangenehmer Schweißgeruch festsetzen, der nach einer Weile auf die frisch gewaschenen Sportsachen übergeht. Um dies zu vermeiden, sollte die Trainingskleidung nach dem Sport immer sofort aus der Tasche genommen werden. Die Tasche wird am besten alle zwei bis drei Wochen per Hand mit etwas Shampoo oder Flüssigseife gewaschen. Wenn sie anschließend gut trocknet, riecht sie nach dem Waschen wieder wie neu!