Mücken, Wespen, Bremsen und Co.: Wissenswertes rund um Insektenstiche

Wer sich insbesondere in den Sommermonaten viel an der frischen Luft aufhält, trifft zwangläufig auf sie: Insekten machen uns das Leben in der warmen Jahreszeit manchmal ganz schön schwer. Das gilt umso mehr, wenn es sich um Stechinsekten handelt. Zwar sind diese in der Bundesrepublik oftmals nur für Allergiker gefährlich; Insektenstiche präsentieren sich aber meist sehr unangenehm und fallen durch Rötungen, Schmerzen, Schwellungen und/oder Juckreiz auf.

Insektenstiche: meist ungefährlich, aber überaus unangenehm

Nahezu jeder Mensch hat schon einmal oder mehrmals Bekanntschaft mit Stechinsekten gemacht. Mücken- oder Wespenstiche gehören zum Sommer einfach dazu – vor allem dann, wenn ihr viel Zeit im Freien verbringt, wo sich die Tiere bei warmem Wetter in teils großen Mengen aufhalten. Natürlich gibt es nicht nur in Deutschland zahlreiche Stechinsekten: Wenn ihr schon einmal in die Tropen oder nach Afrika gereist seid, habt ihr sicherlich auch Impfungen gegen Erkrankungen bekommen, die von den kleinen Tierchen übertragen werden können. Zu diesen Krankheiten zählen etwa Malaria, aber auch Gelbfieber, West-Nil-Fieber und das Zika-Virus. Eine Infektion mit diesen sollte unbedingt vermieden werden, da die Erkrankungen schnell lebensbedrohlich werden können. Innerhalb Deutschlands habt ihr solche Gefahren meist nicht zu befürchten: Dass Mücken, Bremsen und Co. wirklich schwere Krankheiten übertragen, ist sehr selten. Eine Ausnahme stellt allerdings die Zecke dar, die in einigen Regionen insbesondere in Süddeutschland als Überträger von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Lyme-Borreliose gefürchtet sind. In den Risikogebieten ist beim Wandern oder Sporttreiben auf der Wiese oder im Wald besondere Vorsicht geboten – gegen die FSME gibt es aber auch eine Impfung, die etwa vor einer Reise in Anspruch genommen werden kann.

In den meisten Fällen sind Insektenstiche aber mehr oder weniger ungefährlich – es sei denn, ihr seid allergisch gegen das jeweilige Gift, welche die Tierchen beim Stich injizieren. Wer etwa eine Allergie gegen Wespenstiche hat, sollte natürlich vorsichtig sein und sich (wenn möglich) von den Tieren fernhalten. Selbstverständlich ist dies aber nicht immer problemlos möglich. Aus diesem Grund solltet ihr als Allergiker eure Freunde und Familie darüber informieren, was im Falle eines Stichs und einer damit verbundenen allergischen Reaktion zu tun ist. Außerdem solltet ihr immer ein Notfallset mitführen, das ein Antihistamin und Adrenalin enthält: Wurde ein Allergiker tatsächlich gestochen, kann die rasche Anwendung dieser Mittel lebensrettend sein. Eine Allergie gegen Insektengift äußert sich durch Symptome wie Schwellungen, Rötungen, Juckreiz, aber auch Atemnot und Kreislaufprobleme bis hin zur Bewusstlosigkeit. In jedem Fall ist schnelles Handeln anzuraten, um einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand zu vermeiden.

Für die meisten Menschen, die keine Allergien gegen Insektengift aufweisen, stellen Insektenstiche kein gesundheitliches Risiko dar. Dennoch sind Stiche von Wespen, Mücken, Bremsen und anderen Stechinsekten überaus unangenehm. Sie äußern sich durch unangenehme Schwellungen, Hautrötungen und Juckreiz beziehungsweise Schmerzen, abhängig vom jeweiligen Insekt und der individuellen Intensität der Reaktion. Auch wenn Insektenstiche meist binnen weniger Stunden oder Tage wieder abklingen, können sie das Wohlbefinden stark beeinträchtigen (wenn ihr schon mal von einer Mücke gestochen wurdet, wisst ihr sicher, wie nervtötend der ständige Juckreiz sein kann). Nicht nur deshalb ist es sinnvoll, zu wissen, welches Insekt euch gestochen hat, was gegen die lästigen Symptome hilft und wie ihr den unerwünschten Stichen vorbeugen könnt.

Mücken: im Sommer weit verbreitete und überaus lästige Blutsauger

Zu den bekanntesten Stechinsekten in unseren Breiten gehören die Stechmücken. Diese treten insbesondere in warmen Sommernächten auf und bevorzugen ein feuchtwarmes Klima – nach einem sommerlichen Regenschauer oder in Nähe eines Gewässers sind oft besonders viele Mücken anzutreffen. Die kleinen fliegenden Tierchen werden auch als Blutsauger bezeichnet, und das zurecht: Sie stechen uns, weil sie einige Tropfen Blut für die Entwicklung ihres Nachwuchses benötigen. In diesem Zusammenhang sind es nur die Weibchen, die tatsächlich stechen, während die Männchen für uns keinerlei Bedrohung sind. Die durch den Saugrüssel der Tiere entstehenden Stiche kommen durch ein leichtes Gift zustande, das Mücken ihrem Opfer in die Haut injizieren, damit der Einstich nicht gespürt wird und sie so in Ruhe genug Blut aussagen können. Dieses Gift verursacht den lästigen Juckreiz, der die Mückenstiche für uns, aber auch für Tiere so unangenehm macht. Das Ergebnis sind Rötungen und Schwellungen, die über mehrere Tage hinweg teils stark jucken.

Meist klingen Mückenstiche binnen weniger Tage problemlos ab und stellen weder für Menschen, noch für Haustiere eine echte Gefahr dar. Ihr solltet allerdings vermeiden, die Stiche aufzukratzen, auch wenn dies schwerfallen mag: Offene Mückenstiche können sich entzünden und zu Infektionen führen, die schlimmstenfalls sogar ärztlich behandelt werden müssen. Gegen den Juckreiz helfen beispielsweise frei verkäufliche Mittel aus der Apotheke, welche die betroffenen Stellen kühlen und die unangenehmen Symptome lindern. Ihr könnt stattdessen aber auch auf Hausmittel zurückgreifen, um die Heilung zu beschleunigen: Seit Jahrhunderten bekannt in diesem Zusammenhang ist etwa die Zwiebel, die ihr aufschneiden und auf den Stich legen könnt. Ein Teelöffel Salz in etwas kaltem Wasser aufgelöst ist ein bewährtes Mittel gegen durch Insektenstiche verursachten Juckreiz, und auch Kühlakkus können die Symptome und die Entzündungsreaktion des Körpers verringern. Übrigens: Manche Menschen sind auch gegen Mückenstiche allergisch. Hier ist dann besondere Vorsicht geboten, und im Zweifelsfall sollte bei starken körperlichen Reaktionen ein Arzt aufgesucht werden.

Schwarzgelb gestreift und gefürchtet: Wespen sind besonders im Spätsommer unterwegs

Wespen sind in ganz Deutschland verbreitet. Besonders in den Spätsommermonaten, wenn es oftmals so richtig heiß ist, sind sie überall dort zu finden, wo es für sie potenzielle Nahrung gibt: Wenn ihr dann ein Picknick veranstaltet oder im Garten grillt oder Kuchen esst, können euch die schwarzgelben Räuber den Spaß am Essen gründlich verderben. Im Gegensatz zu Mücken stechen Wespen nicht, um Blut zu saugen, sondern sammeln bis etwa Ende August Nahrung für ihren Nachwuchs. Sie greifen eigentlich nur dann an, wenn sie sich durch uns Menschen bedroht fühlen. Dazu kann es allerdings bereits ausreichen, ein paar hektische Handbewegungen zu machen, um die Wespen daran zu hindern, etwa ins Gesicht zu fliegen oder sich auf den Kuchen zu setzen. Nicht ganz umsonst haben Wespen den Ruf, deutlich aggressiver als etwa Bienen zu sein. Gefährlich kann es dann werden, wenn sich am Haus ein Wespennest befindet und sich das ganze Wespenvolk bedroht fühlt: Auch für Nicht-Allergiker können Wespenstiche in einer hohen Anzahl potenziell tödlich sein (dies gilt allerdings bei gesunden Erwachsenen erst ab etwa 100 Stichen). Sticht eine einzelne Wespe zu, ist dies meist schmerzhaft, aber weder für Erwachsene, noch für Kinder eine wirkliche Gefahr. Ihr solltet allerdings im Spätsommer vermehrt darauf achten, nicht versehentlich eine Wespe „mitzutrinken“, denn ein Wespenstich im Hals oder Rachen führt schnell zu einem Zuschwellen des Halses und damit zu Atemnot. Dann ist in jedem Fall eine ärztliche Behandlung anzuraten. Vermeiden lassen sich derart gefährliche Stiche durch besondere Vorsicht beim Essen und Trinken im Freien – und das noch einmal mehr, wenn Kinder dabei sind.

Ein Wespenstich äußert sich durch einen schmerzhaften Einstich, der schnell bis zu einem Durchmesser von 10 cm anschwillt und eine deutlich sichtbare Rötung aufweist. In vielen Fällen kommt etwas später ein teils starker Juckreiz hinzu. Die Symptome werden als sehr unangenehm empfunden, klingen aber im Normalfall etwa innerhalb von 24 Stunden wieder ab. Anders sieht es natürlich bei einer Allergie aus, die ein medizinisches Eingreifen erfordert. Nicht-Allergiker können die Nebeneffekte eines Wespenstichs mit einfachen Hausmitteln lindern, bis der Stich von selbst verschwindet. Kühlakkus auf die betroffene Stelle gelegt helfen dabei, die Schwellung in Grenzen zu halten und Schmerzen sowie Juckreiz zu reduzieren. Auch die bereits im Absatz über die Mückenstiche erwähnte Zwiebel kann hier zum Einsatz kommen, ebenso wie ein Essigumschlag, der entzündungshemmend wirkt. Vom weit verbreiteten Ratschlag, das Insektengift mit dem Mund aus dem Stich zu saugen, raten Experten dagegen ab: Über die Mundschleimhaut kann das Gift in den Kreislauf gelangen, was die Symptome noch verstärken kann. Seid ihr aber gerade unterwegs und habt nichts anderes verfügbar, kann als Erste Hilfe bei einem Wespenstich Speichel verwendet werden. Einen Arzt solltet ihr nur dann aufsuchen, wenn der Stich nach mehreren Tagen nicht abklingt oder ihr ein allgemeines Unwohlsein verspürt.

Bremsen: Die Stiche der „blinden Fliegen“ schmerzen stark

Bremsen, auch als „blinde Fliegen“ bekannt, gehören wie Mücken auch zu den blutsaugenden Stechinsekten. Auch hier sind es die Weibchen, die Tiere und Menschen attackieren, um Blut für ihre Nachkommen zu saugen. Im Vergleich zu Stechmücken sind Bremsen aber um einiges größer. Ihr Stich wird meist direkt bemerkt, denn er fällt sehr schmerzhaft aus. In vielen Fällen verankern sich die Tiere in der Einstichstelle, sodass es leicht fällt, sie mit der flachen Hand oder einer Fliegenklatsche zu erwischen. Bremsen treten insbesondere in den Sommermonaten bevorzugt dort auf, wo es sumpfig oder feucht ist. Nicht selten findet man sie in der Nähe von Pferden oder Rindern. Bremsenstiche bluten oftmals einige Minuten lang nach und fallen bezüglich der Symptomatik intensiver und unangenehmer aus als Mückenstiche. So machen sie sich durch einen stärkeren Juckreiz bemerkbar. Sie brauchen im Durchschnitt auch länger, bis sie abgeheilt sind.

Theoretisch können Bremsen Krankheiten übertragen; allerdings kommt dies in Deutschland vergleichsweise selten vor. Das gilt auch für Allergien: Diese können in Einzelfällen auftreten, sind aber nicht sehr weit verbreitet. Möchtet ihr die unangenehmen Symptome nach einem Bremsenstich lindern, könnt ihr natürlich auch hier zu Hausmitteln wie frisch aufgeschnittenen Zwiebeln oder kühlenden Akkus und Umschlägen greifen. Frei verkäufliche Arzneimittel gegen Insektenstiche aus der Apotheke leisten oftmals gute Dienste, wenn es um das Lindern von Schmerzen, Juckreiz und Schwellungen geht. Ein Arztbesuch nach einem Bremsenstich ist nur in den wenigsten Fällen erforderlich. Selbstverständlich gilt aber auch hier: Ihr solltet den Stich keinesfalls aufkratzen, um Infektionen und damit verbundene Komplikationen zu vermeiden.

Zeckenbisse: Vorsicht vor durch die kleinen Krabbler verursachten Krankheiten

Zecken gehören zu den Milben und damit ebenfalls zu den Blutsaugern unter den Insekten. Im Gegensatz zu Mücken und Bremsen sind sie aber nicht fliegend unterwegs, sondern lauern in der warmen Jahreszeit im Gras oder in Büschen oder Sträuchern. Durchstreift ihr diese in kurzer Kleidung, bleiben die Zecken einfach an euren Armen oder Beinen hängen und beißen sich mit ihren Zangen in der Haut fest. Dort verbleiben sie so lange, bis sie sich vollgesogen haben – dann fallen sie ab. Zecken können durch das aufgenommene Blut um ein Vielfaches ihrer normalen Körpergröße anschwellen. Oftmals werden sie erst dann wirklich sichtbar, denn „leere“ Tiere sind meist sehr klein und werden mit dem bloßen Auge kaum wahrgenommen. Wie bereits eingangs erwähnt liegt das Problem bei Zeckenbissen in der Tatsache, dass die Krabbeltiere als Krankheitsüberträger gelten. Ein einfacher Zeckenbiss stellt keine große Gefahr dar; ist das Tier aber mit Borreliose oder FSME infiziert, übertragen sich die Krankheitserreger auch auf den Menschen. Bei Borreliose handelt es sich um Bakterien, während FSME durch Viren verursacht wird. Eine Borreliose-Infektion macht sich meist nach einigen Tagen durch die sogenannte Wanderröte, eine kreisförmige Hautrötung um den Einstich, bemerkbar. Später kommt es zu eher unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Fieber sowie Schäden am Nervensystem – diese lassen sich nicht immer auf den Zeckenbiss zurückführen. Wer sich dagegen mit FSME infiziert hat, spürt grippeähnliche Symptome, die sich rasch nach dem Einstich zeigen.

Bemerkt ihr nach einem Aufenthalt im Freien eine Zecke an eurem Körper, solltet ihr dennoch nicht in Panik verfallen. Oftmals verläuft ein Biss der Milbentiere problemlos und ohne Komplikationen, denn längst nicht alle Zecken sind mit gefährlichen Erregern infiziert. Ihr könnt die Tierchen in der Apotheke oder beim Arzt entfernen lassen; allerdings sollte dies möglichst zeitnah geschehen, denn je länger die Zecke am Körper verbleibt, umso mehr Krankheitserreger können in den Organismus gelangen. Alternativ stehen Hilfsmittel wie Zeckenzangen zur Auswahl, die sowohl bei Menschen als auch bei Tieren zum Einsatz kommen können. Wichtig ist, dass der Stechapparat der Zecken möglichst direkt an der Haut gefasst und das Tier vollständig entfernt wird: Ein Quetschen der Zecke solltet ihr unbedingt vermeiden, um ein Austreten weiterer Viren oder Bakterien zu reduzieren. Experten raten dazu, bei Ausflügen in die Natur immer lange Hosen und Oberteile zu tragen, um den Milbentieren den Zugang zur Haut zu erschweren. Helle Textilien erleichtern es euch, eventuelle Zecken zu erkennen. Daheim solltet ihr euren Körper gründlich nach Zecken absuchen und diese, falls vorhanden, wie geschildert vorsichtig entfernen. Im Zweifelsfall könnt ihr anschließend einen Arzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass keine behandlungswürdige Infektion vorliegt.

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